08. Mai 2023 in Heilbronn – Anna Katharina Hahn und Rainer Moritz präsentieren „Ein Hermann-Lenz-Abend“ (Lesung und Gespräch)


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Datum/Zeit
Date(s) - 08/05/2023
19:00 - 21:00

Veranstaltungsort
Literaturhaus Heilbronn, Trappenseeschlösschen

Kategorien


LESUNG
»Ein Hermann-Lenz-Abend«
Montag, 08.05.2023, 19:00
Literaturhaus Heilbronn im Trappenseeschlösschen
Trappensee 1
74074 Heilbronn
Deutschland
»Ein Hermann-Lenz-Abend«
Anna Katharina Hahn und Rainer Moritz im Gespräch
Eintritt:
€ 10,-

Weitere Informationen zur Veranstaltung:
https://literaturhaus.heilbronn.de/veranstaltungen-und-lesungen.html

Hermann Lenz, Hanne Trautwein
»Das Innere wird durch die äußeren Umstände nicht berührt«
Hanne Trautwein – Hermann Lenz. Der Briefwechsel 1937-1946
Herausgegeben von Michael Schwidtal

Hanne Trautwein und Hermann Lenz lernten sich, beide Anfang zwanzig, 1937 im Kunsthistorischen Institut der Universität München kennen: angehender Schriftsteller er, sie Studentin der Kunstgeschichte, Halbjüdin. Sie schrieben sich zunächst in den Semesterferien, dann regelmäßig, als Hermann Lenz einberufen wurde und bis zum Ende des Krieges Soldat in der Wehrmacht blieb. Er, der sich fest vorgenommen hatte, im Krieg nie auf einen Menschen zu schießen, war im Russlandfeldzug an vorderster Front mit dabei. Hanne Trautwein entging der Verfolgung dank einer Anstellung als Sachverständige bei einem einflußreichen Kunsthändler, der Beutekunst aus den Niederlanden verkaufte. Sie ermöglichen einander das Überleben, indem sie in utopischen Daseinsentwürfen sich eine Gegenwelt schaffen zu den realen Schrecknissen um sie herum.

Die hier erstmals veröffentlichten 577 Briefe und Karten, die Hanne und Hermann Lenz zwischen 1937 und 1946, dem Jahr seiner Rückkehr aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft, ausgetauscht haben, sind nicht nur ein bedeutendes zeithistorisches Dokument, sondern zeigen auch in ganz besonderer Weise die Wirkungskraft der Dichtung. Die deutsche Literatur kennt aus dieser dramatischen Zeit an Zeugnissen einer deutsch-jüdischen Verbindung nichts Vergleichbares.

Hermann Lenz
Neue Zeit
Mit einem Anhang: Briefe von Hermann Lenz

Peter Handke, der den »neben draußen« schreibenden Autor Hermann Lenz in den siebziger Jahren dem Publikum bekannt machte, hielt Neue Zeit für »poetischen Geschichtsunterricht«. Die »neue Zeit«, die Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs, ist für Hermann Lenz‘ Alter Ego Eugen Rapp eine Zeit der Ausgrenzung, des äußeren Zwangs. Der Münchner Kunstgeschichtsstudent, schon bald verlobt mit Hanne Trautwein, muss 1940 als Soldat zunächst den »Frankreichfeldzug« mitmachen, danach wird er nach Russland kommandiert. Ihn rettet allein sein stoisches Verhalten: nur das zu tun, was ihm ausdrücklich befohlen wird.

Neue Zeit, 1975 zum ersten Mal erschienen, zählt zu den fesselnden Büchern innerhalb der Lenz’schen »Biographie des 20.Jahrhunderts«. Diese Ausgabe wird ergänzt durch bisher unbekannte Dokumente aus dem Nachlass von Hermann Lenz: Seine Verlobte und er haben sich während der zwölf Jahre der nationalsozialistischen Herrschaft zahlreiche Briefe geschrieben: Eine Auswahl daraus, vorgenommen von Peter Hamm, beschließt den Band.

So wird das Romangeschehen in ein neues, persönliches, authentischen Licht gerückt.

Hermann Lenz
Ein Lesebuch
Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Erhard Eppler

Mit dem von ihm geschaffenen Wort »nebendraußen« könnte man das Schreiben und Leben von Hermann Lenz charakterisieren. Eine solche Position ist die der Distanz und zugleich der Einfühlung. Und sie prägt die Erzählweise des gesamten Werks: die erste Publikation »Das stille Haus« im Jahre 1938; die zu einer Chronik des 20. Jahrhunderts sich ausweitende, bisher neunbändige Biographie des Alter ego des Autors, Eugen Rapp (von »verlassene Zimmer« über »Neue Zeit« bis »Freunde« aus dem Jahre 1997); Romane wie »Der Kutscher und der Wappenmaler« oder »Die Augen eines Dieners«. Drei Schichten, so hat Hermann Lenz selbst konstatiert, kann man in seinen Büchern unterscheiden, zwischen denen es zu ständigen »Verwerfungen« kommt: die präsente Gegenwart, die historisch gewordene Zeit und die Zeit des Traums. »Mir geht es beim Schreiben letzthin um etwas Immaterielles, und ich meine, es sollte, zumindest auf dem Papier und mit dem Zaubermittel der Wörter, möglich sein, hinter Geld, Beton, Blut und Schweiß jenen anderen Bezirk spürbar zu machen, den man früher ›das Metaphysische‹ genannt hat. Doch es sollte sich Licht ausbreiten zwischen den Wörtern, damit die Welt heller wird, wenigstens in den Büchern.« Die von Erhard Eppler ausgewählten Texte aus dem Gesamtwerk präsentieren alle Facetten des erzählerischen Kosmos von Hermann Lenz und erneuern jenen Hinweis, den Peter Handke bereits 1973 an die Leser richtete: sie sind eine Einladung, Hermann Lenz zu lesen.

Quelle: Suhrkamp Verlag/Insel Verlag

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Verschiedene Medien bzw. Formate:
Hanne Trautwein und Hermann Lenz: »Das Innere wird durch die äußeren Umstände nicht berührt« – Hanne Trautwein Hermann Lenz – Der Briefwechsel 1937 – 1946 (eBook (EPUB), 2018) – Osiander.de
Hanne Trautwein und Hermann Lenz: »Das Innere wird durch die äußeren Umstände nicht berührt« – Hanne Trautwein Hermann Lenz – Der Briefwechsel 1937 – 1946 (Buch (kartoniert), 2018) – Osiander.de
Hermann Lenz: Neue Zeit (eBook (EPUB), 2013) – Osiander.de
Hermann Lenz: Neue Zeit (Buch (Hardcover), 2013) – Osiander.de
Hermann Lenz: Ein Lesebuch (Buch (kartoniert), 1997) – Osiander.de

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