Datum/Zeit
Date(s) - 02/05/2019
19:30 - 21:30
Veranstaltungsort
Literarisches Colloquium Berlin
Kategorien
Schlaglichter N°5
Konsum als Arbeit – eine neue Klassengesellschaft?
Vortrag: Wolfgang Ullrich
Im Gespräch: Julia Hoffmann
War Konsum lange Zeit mit Passivität, vor allem aber mit Verschwendung und Irrationalität assoziiert, während Produktion als etwas Aktives und als Arbeit gewürdigt wurde, so mehren sich in den letzten Jahren die Anzeichen dafür, auch Konsum als Form von Arbeit zu begreifen. Insbesondere das Marketing hat etliche Strategien entwickelt, um Konsumieren als Arbeit erfahrbar zu machen. Diese Umpolung hat weitreichende Folgen, da Menschen, die sich weniger Konsum als andere leisten können, auf einmal umso mehr als defizitär – als passiv oder ignorant – wahrgenommen werden. Umgekehrt dürfen sich engagierte Konsumenten als besonders aktiv und fleißig, gar als kreativ und verantwortungsbewusst und damit als überlegen gegenüber anderen erleben. Muss eine zeitgemäße Sozialpolitik deshalb stärker als bisher auch die Rolle des Konsums in den Blick nehmen? Und welche konkreten Forderungen ließen sich daraus ableiten? Wolfgang Ullrich lebt als Kulturwissenschaftler und freier Autor in Leipzig. Er veröffentlichte zur Geschichte und Kritik des Kunstbegriffs, zu bildsoziologischen Fragen sowie zur Konsumtheorie. Julia Hoffmann studierte Politik und Medienwissenschaft in Marburg. Sie ist Herausgeberin und Redakteurin der »Jungle World« und seit vielen Jahren als Gewerkschafterin in der Freien Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union aktiv.
Eintritt 3 €
Tickets online oder an der Abendkasse
Quelle: Literarisches Colloquium Berlin
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