27. November 2019 in Berlin – Aase Berg, Asmus Trautsch und Oswald Egger sprechen im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Wissen der Dichtung: Science und Science Fiction“ über „Die Zukunft der Dichtung, die möglicherweise gleichzeitig die Zukunft der Wissenschaft ist“ (Lesung und Gespräch)


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Datum/Zeit
Date(s) - 27/11/2019
19:30 - 21:30

Veranstaltungsort
Haus für Poesie - Literaturbrücke Berlin e. V.

Kategorien


Lesung
und Gespräch
Mittwoch, 27.11.2019, 19:30 Uhr

Haus für Poesie

Knaackstr. 97
10435 Berlin

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Wissen der Dichtung: Science und Science Fiction«
Aase Berg und Oswald Egger lesen Gedichte und sprechen mit Asmus Trautsch über »die Zukunft der Dichtung, die möglicherweise gleichzeitig die Zukunft der Wissenschaft ist«

Die Veranstaltung wird schwedisch-deutsch gedolmetscht

Gefördert aus Mitteln der Stiftung Preußische Seehandlung
Mit freundlicher Unterstützung von ECHOO Konferenzdolmetschen
Eintritt:

€ 6,- / erm. € 4,-

Weiterführende Links
Weitere Informationen zur Veranstaltung:
https://www.facebook.com/events/977446842653860/

Oswald Egger
Euer Lenz – Prosa

»Dichter säen, Eroberer pflanzen; und die Erde erbt alles.«

Die Steine zu erweichen, sie zum Sprechen zu bringen – das ist die wohl ältere Umschreibung für den Hang, durch und durchs Gebirg zu dringen, der Berge Grenzen und Erzgänge zu verschränken (Grund und Grat); und Stollen, Drusen, Grotten (die Schlieren und Dunstlinien darin) zu untertunneln. Oswald Eggers Instrument für dieses Genre der Geländesondierung in areale Areale ist seine Sprache, die Erdsprache, Tirade, anerkannt durch ein selbstsprechendes Erdrecht, und, im Tretrad der Rede, diese kopflos durchmusternd, ihr ununterredendes Gespräch. Sie zählt zu den Hochtiroler Organen und wird insgeheim gesprochen, nicht gelehrt, auch ist sie in keinem Apparat aufgezeichnet; immerhin Wort für Wort in eine »Luftgeistersprache« diskret übersetzt und, unerhört, in ihren Ösen, Knoten und Knollen, beständig durch in Luft erstarrte Löcher zu erspähen und über »Herde der Verkehrung« aufzulesen, aufzuhorchen.
Ein Ossian des Südens, geht Oswald Egger in Euer Lenz durchs Gebirg und an die Schelmgrenzen des Verstandes, unterläuft und überschreitet die stetigen, gedachten Linien einer Genealogie, welche beständig ineinander übergingen wie gedachte Schatten selbanderm Schlag: sie fliehen den, der sie sieht und sie folgen dem, der sie zieht.

Oswald Egger
Die ganze Zeit

Ausgezeichnet mit dem 1. Preis der Stiftung Buchkunst
(weitere Informationen »)
Inhalt

„Was tue ich eigentlich die ganze Zeit, während ich denke, daß ich spreche?“ „Soll (will und kann) ich die Dinge mit den Augen derer sehen, die sie selber nicht mehr sehen oder noch nicht?“ – Die elfunddreißig Ichs, welche in Oswald Eggers lyrischem Roman wie augenblicklich umgehende Schelmwesen toben, verflüchtigen sich in etwas, was – seit Augustinus – die ganze Zeit verheißt: Aufmerksamkeit, Erwartung und Erinnerung in einem. Die Jetzt-Sätze der Erzählung springen feixend ineinander: Gnome, Habergeißen und anderes Wolkengetier erringen fabelhaftes Eigenleben und hüpfen von der Maskenbühne tolldreist ins Parterre der Ungereimtheit. Sie führen dort ungeheure, verblichene, oft schroffe Szenerien einer bald abenteuerlichen, bald wilden Jagd nach Vergeblichem auf, wobei gilt: Zeit ist Welt.

Oswald Egger erbrachte in Diskrete Stetigkeit den „Nachweis, daß man über poetische Prinzipien und Muster verstörender, frischer, befreiter denken kann als so, daß es eben wieder zu den üblichen Gedichten führt“ (Jörg Drews). Jetzt bringt Die ganze Zeit das Denken und die Genres in Bewegung: 800 wortdichte, einnehmende, mit sprachlichem Aplomb vom Autor typografisch gestaltete Seiten. Welche Welt!

Oswald Egger
Val di Non

ORF-Bestenliste

»Ich singe, also bin ich, singe ich.«

Ist es möglich, einen Berg zu denken, zu dem das Tal fehlt? Wenn man sich Gott und die Welt vorstellen kann, kann man sich z. B. nicht Gott ohne die Welt vorstellen: Was einem vorschwebt, von A bis Z, erscheint oft realer als das, was vor Augen bloß irritiert.

Einmal waren Berge Berge, die Täler waren Täler. Nachdem es mehr Dinge zwischen Grund und Grat gibt, als wir träumen können, sind Berge weder Berge noch Abgründe Abgründe: Was einem blüht, mag zugleich auch blühendes Tal sein. In aller Stille rufen Laute einander auf und zu, kaum wahrnehmbar noch, tief von innen und unten. Nachtwach, in Sprache, schwellen die Intervalle an, stets fügt sich eine zweite Stimme zur ersten, dann noch eine, und dann noch und noch: wie ein Echo das Offene durch Wiederholung der Beschränkung auskostet, aber auf immer weniger Wirklichkeit trifft.

In Oswald Eggers Val di Non wird man fabelhaft wandern oder einfach nur spazieren gehen. Ein Buch, reich bebildert und illustriert mit zig Einstiegen und auch Verstiegenheiten, mit stillen Verstolperungen hinein in eine unfassbare Fundlandschaft aus Wunderbarem: Wie das wohl sein wird – gelebt zu haben, ohne gewesen zu sein.

Quelle: Suhrkamp Verlag/Insel Verlag

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