17. September 2022 in Hamburg – Corinna Harfouch liest aus im Rahmen des „Harbour Front Literaturfestivals“ aus Etel Adnan’s „Arabische Apokalypse“ (Lesung)


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Datum/Zeit
Date(s) - 17/09/2022
20:00 - 22:00

Veranstaltungsort
Thalia Gaußstraße

Kategorien


LESUNG
Etel Adnan
Samstag, 17.09.2022, 20:00
Thalia Gaußstraße
Gaußstraße 190
22765 Hamburg
Deutschland
Im Rahmen des »Harbour Front Literaturfestivals«
Corinna Harfouch liest aus Etel Adnans Arabische Apokalypse
Eintritt:
€ 25,- / erm. € 11,-

Weitere Informationen zur Veranstaltung:
https://harbourfront-hamburg.com/veranstaltung/arabische-apokalypse

Etel Adnan
Der Herr der Finsternis
Erzählungen
Aus dem Englischen von Christel Dormagen. Mit einem Nachwort der Autorin

Düsteres Glanzstück dieser durchaus abwechslungsreichen, auch mit hellen Tönen aufwartenden Erzählungen, die sich stets dicht an die Erlebnisse der kosmopolitischen amerikanisch-arabischen Autorin halten, ist die Titelgeschichte. Der Herr der Finsternis ist ein atemberaubend intensiver, apokalyptischer Text, fast ein Vermächtnis.

Auf einem Festival in Sizilien, unmittelbar vor Ausbruch des ersten Irakkriegs, trifft die Erzählerin nach vielen Jahren Buland wieder, einen irakischen Dichter, den sie als strahlenden Jüngling von einer Begegnung in Damaskus in Erinnerung hat. Er wirkt verdüstert. Beim Wein erzählt er ihr von seiner Freundschaft mit Saddam Hussein: von dessen geradezu »tierischer« Intensität und Unruhe, von der eigenen Desillusionierung, die folgt, und der Scham; vom Gefängnis. Später versucht ein amerikanischer Professor, die Erzählerin auszuforschen. Um jeden Preis möchte er der geistigen Welt Bulands, der ein erbitterter Kritiker des imperialen Amerika ist, auf die Spur kommen.

Warum schreibt man Geschichten? Etel Adnans Nachwort verbindet die Erörterung grundsätzlicher Fragen mit der Erinnerung daran, wann, woraus und wie ihre Erzählungen entstanden sind.

Etel Adnan
Im Herzen des Herzens eines anderen Landes
Aus dem Englischen von Christel Dormagen

»Youssef el Khal sagte eines Tages, ich sei eine Dichterin. Ja, ich bin die Dichterin im Herzen der Stadt. Ein Punkt. Ich bin die Dichterin des Hier und Jetzt. Aber da ich eine Frau bin, bin ich unsichtbar.«

»Ich verließ diesen Ort, indem ich ganz bis nach Kalifornien floh. Ein Exil, das Jahre dauerte. Ich kam zurück auf einer Tragbahre und fühlte mich hier wie eine Fremde, wie exiliert aus dem bisherigen Exil.«

»Sie verkaufen den Tod in Beirut so, wie sie Wein in Frankreich verkaufen. Zum Vergnügen.«

»Es gibt ein Geheimnis um mich: meine Beweglichkeit. Ich gehe stets schneller, als ich gehe. Deshalb bin ich mir selbst so fremd.«

»›Ich‹ weiß, was es bedeutet, ein Araber zu sein: stolz, ohne Grund, erniedrigt, ohne Grund.«

»Ich gehöre zu denen, die den Staub nicht aus weiblichem Gehorsam küssen, sondern weil er ein Teil der Erde ist.«

Etel Adnans Aufzeichnungen aus dreißig Jahren kommen aus Beirut, aus Paris, aus Sausalito, von einer griechischen Insel. Die libanesische Autorin, Exilantin in Europa und Nordamerika, navigiert in der Gegenwart. Schutzlos, als eine leidenschaftliche Beobachterin, antwortet sie schreibend auf das, was sie sieht und erfährt; im letzten Kapitel dieses Bandes auf den nahenden Irakkrieg.

Etel Adnan
Arabische Apokalypse
Aus dem Französischen von Ulrike Stoltz

Seit sie denkt und fühlt, ist die libanesisch-amerikanische Dichterin und Malerin Etel Adnan leidenschaftliche Zeitgenossin. Immer wieder antworten ihr Schreiben und Malen auf Ereignisse der Zeitgeschichte, auf Kriege, Verwüstungen, Massaker, zumal im arabischen Raum. Eine dieser Antworten, vielleicht Adnans wichtigste, ist Arabische Apokalypse, ein Zyklus von 59 Gedichten.
Er beschwört mit lakonischem Aberwitz, in den staunendes Registrieren, Leid und Verzweiflung sich kleiden, das Bild eines Kosmos, der aus den Fugen ist. (Dort, wo die Sprache ins Stocken gerät, springen Bildzeichen ein.) Als Malerin habe sie nicht vom Schreiben gelernt, als Autorin aber sehr wohl vom Malen, schreibt Adnan: die Sicherheit ihrer Setzungen – in der Überzeugung, daß diese deutlich signalisieren, worum es, jenseits wörtlicher Umrechnung in unsere Repertoires, geht.
Arabische Apokalypse, geschrieben auf französisch, wurde 1980 veröffentlicht. Etel Adnan hat ihren Text selber ins Englische gebracht; The Arab Apocalypse erschien 1989 und erlebte mehrere Auflagen. Ulrike Stoltz’ Übertragung berücksichtigt diese Fassung. Arabische Apokalypse ist in weiteren Sprachen und auch auf arabisch veröffentlicht worden.

Quelle: Suhrkamp Verlag/Insel Verlag

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Etel Adnan: Arabische Apokalypse (Buch (kartoniert), 2012) – Osiander.de
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