17. Januar 2024 in Berlin – Christine Groß, Martin Wuttke, Perra Inmunda präsentieren „Einar Schleef zum 80. Geburtstag“ (Literaturevent)


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Datum/Zeit
Date(s) - 17/01/2024
20:00 - 22:00

Veranstaltungsort
Volksbühne Berlin, Roter Salon

Kategorien


SONSTIGES
Einar Schleef zum 80. Geburtstag
Mittwoch, 17.01.2024, 20:00
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz
Roter Salon
Linienstraße 227
10178 Berlin
Deutschland
Einar Schleef zum 80. Geburtstag
Eine Party mit dem Titel »Wieso sollte er, da er doch sterben musste, nicht leben?«
Mit Christine Groß, Martin Wuttke, Perra Inmunda u.a.

Weitere Informationen zur Veranstaltung:
https://www.volksbuehne.berlin/#/de/repertoire/wieso-sollte-er-da-er-doch-sterben-musste-nicht-leben

Einar Schleef
Die Schauspieler/Mütter/Wezel/ Berlin – ein Meer des Friedens

Einar Schleef war Autor, Maler, Fotograf, Darsteller und Regisseur. Am bekanntesten wurde er als Regisseur – auch eigener Stücke (darunter Mütter und Die Schauspieler). Diese Stücke haben ihre eigene Wucht, ihren eigenen Witz. Sie pochen auf Wiederentdeckung.

Die Schauspieler formuliert eine bissig witzige Entgegnung auf Gorkis Nachtasyl. Mütter verdichtet die Neuübersetzung zweier antiker Stücke zu einer Kriegstragödie. Wezel erteilt einer ungebärdigen Außenseiterfigur der deutschen Klassik das Wort. Und lustvoll satirisch antizipiert und überbietet Berlin – ein Meer des Friedens (aus dem Jahr 1974) die deutsche Vereinigung – mithilfe einer großen Flut, die sich aus dem Fernseher einer Ostberliner Plattenbauwohnung ergießt.

Einar Schleef
Tagebuch 1981–1998
Frankfurt am Main, Westberlin
Herausgegeben von Winfried Menninghaus, Sandra Janßen und Johannes Windrich. Mit farbigen Abbildungen

In den Jahren 1981 bis 1998 hat Einar Schleef kaum Tagebuch geführt. Er hatte zu inszenieren und Bücher zu schreiben (Gertrud 1, Gertrud 2, Droge Faust Parsifal). Als er sich in den letzten Jahren seines Lebens daranmachte, das Tagebuch auszuarbeiten und einzurichten, füllte er die Lücke mit eigenen Texten aus dieser Zeit, ungedruckten Langfassungen von Interviews zum Beispiel.

Im Gegensatz dazu scheint er in den Jahren 1999 bis 2001 fast nur noch Tagebuch zu schreiben, wenn er nicht gerade schwimmt, am liebsten in der Donau bei Wien. Schreiben dient ihm wie das Schwimmen dazu, sich zur Ruhe zu bringen. Nichts anderes hilft. Mit den Endloseintragungen schlafloser Nächte hält er sich an der Oberfläche – um weiterzugleiten, aufs Ende zu.

Einar Schleef
Tagebuch 1999–2001
Berlin, Wien
Herausgegeben von Winfried Menninghaus, Sandra Janßen und Johannes Windrich. Nachwort von Johannes Windrich

In den Jahren 1981 bis 1998 hat Schleef kaum Tagebuch geführt. Er hatte zu inszenieren und Bücher zu schreiben (Gertrud 1, Gertrud 2, Droge Faust Parsifal). Als er sich in den letzten Jahren seines Lebens daranmachte, das Tagebuch auszuarbeiten und einzurichten, füllte er die Lücke mit eigenen Texten aus dieser Zeit, ungedruckten Langfassungen von Interviews zum Beispiel.

Im Gegensatz dazu scheint er in den Jahren 1999 bis 2001 fast nur noch Tagebuch zu schreiben, wenn er nicht gerade schwimmt, am liebsten in der Donau bei Wien. Schreiben dient ihm wie das Schwimmen dazu, sich zur Ruhe zu bringen. Nichts anderes hilft. Mit den Endloseintragungen schlafloser Nächte hält er sich an der Oberfläche – um weiterzugleiten, aufs Ende zu.

Einar Schleef
Gertrud

Einar Schleef, geboren am 17. Januar 1944 in Sangerhausen, gestorben am 21. Juli 2001 in Berlin. Autor, Maler, Bühnenbildner und Regisseur.

Veröffentlichungen: Gertrud (1980), Zuhause. Mit 100 Fotos (1981), Die Bande. Erzählungen (1982), Gertrud (Zweiter Band, 1984), Droge Faust Parsifal (1997), Zigaretten (1998), Totentrompeten 1-4. Stücke (2002) u.a.

Meine Kindheit fiel ins Kaiserreich, der Sportplatz in der Weimaraner, die Ehe auf Hitler und das Alter in die DDR. Wohin mein Kopf. Das 1000jährige Gottesreich erleb ich nimmer.

Unterhalb offizieller Geschichte und abseits bekannter Familienromane erzählt Einar Schleef im detailgesättigten, eigensinnig preisgebenden Monolog seiner Mutter die Geschichte der Familie, die beherrscht wird von Frauengestalten, die Gertruds Stärke besitzen. Der erste Sohn flieht 1957 nach Westen, der zweite zwanzig Jahre später, inzwischen stirbt der Vater. Worum es geht, ihr überleben.

Eine deutsche Geschichte über Gegenwart, die von Vergangenheit zehrt. Die Goldene Aue. Am Rand der Goldenen Aue Sangerhausen, mittelalterlich, industriell. Die Kleinstadt zermahlt alles, fliehen oder sich zur Wehr setzen. Kirche, Buch oder Funktionär können nicht sagen, warum wir leben. Ich bin ein anderer in mir, den muß ich fragen.

»Gertruds Erinnerungsarbeit läßt sich nicht zu einer Summe addieren, die Sinnlichkeit des Erzählens läßt sich nicht mit ein paar Sätzen beschreiben … , diesem ,Erzählsturm< kann man sich nur durch konzentriertes Lesen richtig aussetzen.« Frankfurter Rundschau Quelle: Suhrkamp Verlag/Insel Verlag

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Einar Schleef: Die Schauspieler/Mütter/Wezel/Berlin – ein Meer des Friedens (eBook (kartoniert), 2015) – buch7

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