04. Juni 2025 in Berlin – Katja Petrowskaja, Peter Geimer, Marcel Beyer und Tobias Lehmkuhl sprechen über „Als wäre es vorbei“ (Gespräch)


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Datum/Zeit
Date(s) - 04/06/2025
19:30 - 21:30

Veranstaltungsort
Literarisches Colloquium Berlin

Kategorien


Studio LCB: Katja Petrowskaja

als wäre es vorbei
Gesprächspartner: Marcel Beyer, Peter Geimer
Moderation: Tobias Lehmkuhl

Schon in ihrem Debüt »Vielleicht Esther« (Suhrkamp, 2014) spielen Fotografien eine wichtige Rolle. Seither hat Katja Petrowskaja regelmäßig Foto-Betrachtungen geschrieben und veröffentlicht, Texte über historische und aktuelle Bilder, über eigene Aufnahmen und Aufnahmen von Kriegsfotografen, über Porträts, Landschaften und street photography. Und wie schon in »Vielleicht Esther« beschäftigten die Autorin Bilder aus dem Land ihrer Vorfahren, der Ukraine. Seit Russland seinen Nachbarn 2022 angegriffen hat, widmet sich Petrowskaja in ihren essayistischen Bildbetrachtungen ausschließlich Fotos, die auf die eine oder andere Weise den Krieg und das Überleben im Krieg spiegeln. Gesammelt liegen diese Texte jetzt unter dem Titel »als wäre es vorbei« (Suhrkamp, 2025) vor.

Gemeinsam mit dem Kunsthistoriker Peter Geimer (»Die Farben der Vergangenheit. Wie Geschichte zu Bildern wird«, C.H.Beck, 2022) und dem Schriftsteller Marcel Beyer, der sich in seinem letzten Buch ebenfalls mit Bildern aus der Ukraine beschäftigt hat, widmet sich das Studio LCB der Frage, ob und wie der Krieg in Text und Bild zu fassen ist.

In Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk.

Sendetermine:
28. Juni 2025, 20.05 Uhr, Deutschlandfunk
29. Juni 2025, 0.05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur

Tickets

Tickets online bestellen:
https://lcb.reservix.de/tickets-als-waere-es-vorbei-in-berlin-literarisches-colloquium-berlin-ev-am-4-6-2025/e2417056

9 € / 5 €. Auch an der Abendkasse.

Teilnehmer•innen

Katja Petrowskaja, Peter Geimer, Marcel Beyer, Tobias Lehmkuhl

Quelle: Literarisches Colloquium Berlin
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GESPRÄCH
Katja Petrowskaja
Mittwoch, 04.06.2025, 19:30
Literarisches Colloquium Berlin
Am Sandwerder 5
14109 Berlin
Deutschland
Im Rahmen des »Studio LCB«
Katja Petrowskaja im Gespräch mit Marcel Beyer und Peter Geimer über ihr Buch Als wäre es vorbei
Moderation: Tobias Lehmkuhl
Eintritt:
€ 9,- / erm. € 5,-

Katja Petrowskaja
Als wäre es vorbei
Texte aus dem Krieg

Wie verändert der Krieg die Bilder? Wie verändert er das Sehen? Wie verändert er diejenigen, die ihm standhalten oder die ihm zuschauen? Mit ihren Fotokolumnen, die zwischen Februar 2022 und Herbst 2024 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erschienen sind, hat Katja Petrowskaja absichtslos eine Chronik des Krieges geschrieben.

Sie beginnt am Vorabend, mit einer Landschaft in Georgien, entlang der Großen Heerstraße. Tiere. Kriegsgefahr liegt in der Luft. Auf der nächsten Seite der Schrei: Mein Kiew! Die unfassbare Realität des Krieges, das Einbrechen des Ungeheuerlichen ins eigene Leben.

Der Krieg verunsichert den Blick. Man sieht Bilder lächelnder Menschen und fragt sich unwillkürlich, ob sie noch leben. Ein Mann steht in einem Loch, mitten auf einer Straße, »als probiere er den möglichen Tod an, als wäre der Tod seine neue Kleidung«. Ein bleiches, lachendes Mädchen, an eine ältere Frau geschmiegt. Aus der Geschichte hinter diesem Bild springt einen hinterrücks die Erkenntnis an, dass selbst das Unwahrscheinliche doch möglich ist – in dieser Zeit auch der Wunder.

Katja Petrowskaja
Das Foto schaute mich an
Kolumnen
Mit 52 s/w und farbigen Abbildungen

Ein Bild trifft den Blick der Betrachterin und lässt sie nicht los. Das Foto einer geisterhaften Pflanze in einem Tschernobyl-Buch. Das rauchvernebelte Gesicht eines Grubenarbeiters in einer Kiewer Ausstellung. Oder ein syrisches Flüchtlingspaar bei der Landung auf Lesbos, abgedruckt in der New York Times. Woraus besteht die Gegenwart? Aus dem, was in Ausstellungen hängt, an Plakatwänden verwittert oder über die Bildschirme läuft? Wie gelingt es, den intimen Moment der Bestürzung oder des Staunens in Sprache zu verwandeln?

Mit den Foto-Kolumnen, die sie 2015 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zu schreiben begann, hat die Autorin ihr eigenes Genre geschaffen: kurze Prosa, Landschaft, Biografie, Zeitgeschichte und Form auf minimalem Raum verdichtend. Gerade weil Katja Petrowskaja alles persönlich nimmt, ob das Foto von einer alten Frau im Kaukasus, die der Sessellift in den Himmel trägt, oder den Anblick einer Brüsseler Hauswand nach den Terroranschlägen, gewinnen ihre Texte eine Kraft, die dem Augenblick seine Wahrheit abringt.

Katja Petrowskaja
Vielleicht Esther
Geschichten

Hieß sie wirklich Esther, die Großmutter des Vaters, die 1941 im besetzten Kiew allein in der Wohnung der geflohenen Familie zurückblieb? Die jiddischen Worte, die sie vertrauensvoll an die deutschen Soldaten auf der Straße richtete – wer hat sie gehört? Und als die Soldaten die Babuschka erschossen, »mit nachlässiger Routine« – wer hat am Fenster gestanden und zugeschaut?
In Kiew und Mauthausen, Warschau und Wien legt Katja Petrowskaja Fragmente eines zerbrochenen Familienmosaiks frei – Stoff für einen Epochenroman, erzählt in lapidaren Geschichten. Die Autorin schreibt von ihren Reisen zu den Schauplätzen, reflektiert über ein zersplittertes, traumatisiertes Jahrhundert und rückt Figuren ins Bild, deren Gesichter nicht mehr erkennbar sind. Ungläubigkeit, Skrupel und ein Sinn für Komik wirken in jedem Satz dieses eindringlichen Buches.

Quelle: Suhrkamp Verlag/Insel Verlag

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Verschiedene Medien bzw. Formate:
Katja Petrowskaja: Vielleicht Esther (eBook (EPUB), 2014) – buch7
Katja Petrowskaja: Vielleicht Esther (Buch (Hardcover), 2017) – buch7
Katja Petrowskaja: Vielleicht Esther (Buch (kartoniert), 2015) – buch7
Katja Petrowskaja: Das Foto schaute mich an (Buch (Hardcover), 2022) – buch7
Katja Petrowskaja: Als wäre es vorbei – Texte aus dem Krieg (eBook (EPUB), 2025) – buch7
Katja Petrowskaja: Als wäre es vorbei – Texte aus dem Krieg (Buch (Hardcover), 2025) – buch7

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