11. Februar 2019 in München – Rosemarie Tietze präsentiert bei der Blauen Stunde Lew Tolstoj’s „Krieg im Kaukasus“ (Lesung und Gespräch)


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Datum/Zeit
Date(s) - 11/02/2019
18:30 - 19:15

Veranstaltungsort
Literaturhaus München

Kategorien


Lesung
und Gespräch
Montag, 11.02.2019, 18:30 bis 19:15 Uhr

Literaturhaus München
Bibliothek

Salvatorplatz 1
80333 München

Blaue Stunde mit der Übersetzerin Rosemarie Tietze
Präsentation der Neuübersetzung von Krieg im Kaukasus von Lew Tolstoj
Eintritt:

€ 5,-

Lew Tolstoj
Krieg im Kaukasus – Die kaukasische Prosa

Tolstoi – grandios neu übersetzt

Vom Leben auf dem Landgut der Familie angeödet, begleitete der junge Lew Tolstoi 1851 seinen ältesten Bruder Nikolai, der im Kaukasus dient, an seinen Einsatzort Starogladkowskaja, eine Kosakensiedlung am Terek. Seit Jahrzehnten führte das russische Imperium in der Region Krieg. Erst 1859 gelingt es, die vom Imam Schamil geeinten muslimischen Kaukasusfürstentümer zu besiegen. Doch um welchen Preis!

Tolstoi, der als Fähnrich an Gefechten teilnahm und verwundet wurde, kennt den Krieg und seine Akteure aus eigener Anschauung. Er beschreibt die Tragödie aus allen Perspektiven: an der Seite gelangweilter russischer Soldaten, die zum Freizeitvergnügen ein tschetschenisches Dorf zerstören, und neben den untröstlichen Überlebenden, die in den Trümmern ihrer Behausungen hocken. Mit scharfer Beobachtungsgabe und ethnographischem Blick schildert er die Faszinationsgeschichte der »Kaukasier«, der russischen Abenteurer, die sich, bestrickt von der stolzen Schönheit und Unbezwingbarkeit der Bergbewohner, auf ein Leben einlassen, an dessen Fremdheit sie scheitern.

Ein Werk mit dem Titel »Krieg im Kaukasus« hat Tolstoi nie geschrieben. Aber er hat sein Leben lang über den Kaukasus geschrieben. Der Band konfrontiert den frühen mit dem späten Tolstoi. Von der nüchtern protokollhaften frühen Prosa von Überfall (1852) und Holzschlag (1855) bis zu den romanhaft farbigen Kosaken (1863), dem harten mündlichen Duktus des Gefangenen im Kaukasus (1872) und dem in Montagetechnik verfassten Hadschi Murat (postum 1912) – in Rosemarie Tietzes Neuübersetzung werden sie erstmals in ihrer stilistischen Bandbreite und ihrem sprachlichen Reichtum erfahrbar.

Quelle: Suhrkamp Verlag/Insel Verlag

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