Datum/Zeit
Date(s) - 26/10/2018
18:30 - 20:30
Veranstaltungsort
Thalia Hanau, Forum Hanau
Kategorien
Lesung „Holbeinsteg“ mit Ralf Schwob in Hanau
„Auf Höhe des Bahnhofsviertels verließ Kowalski die Main-Promenade und stieg die Treppe zur Straße hinauf. Er betrat den Holbeinsteg, der hier über den Fluss führte, und spürte das sanfte Federn der Konstruktion unter seinen Füßen. In der Mitte der Fußgängerbrücke blieb er stehen, sah den Kaiserdom links über der Altstadt in den trüben Himmel aufragen und den Autoverkehr über die Untermainbrücke vor ihm donnern.“ So alltäglich sich diese Szene auf den ersten Blick präsentiert, so aufwühlend sind die Geschehnisse, um die sich Ralf Schwobs neuer Frankfurt- Krimi „Holbeinsteg“ dreht.
Larissa Winterkorn beginnt nach ihrem Slawistik- Studium bei einer dubiosen Arbeitsvermittlung. Als sie auf das Verschwinden einer jungen Rumänin aufmerksam wird, beginnt sie, Nachforschungen anzustellen. Dabei kommt sie einem Mann in die Quere, der seine illegalen Geschäfte am Frankfurter Holbeinsteg abwickelt. Je näher die junge Frau der Wahrheit kommt, desto mehr Unbeteiligte werden in die verwickelte Geschichte hin- eingezogene – so auch der von Panikattacken geplagte ehemalige Lehrer Ingo Bäumler und dessen alter Nachbar. Der allerdings hat selbst eine undurchsichtige Vergangenheit und immer eine geladene Pistole griffbereit. Schließlich kreuzen sich die verschiedenen Wege in einem Haus am Landwehrweg, doch nicht alle werden dieses Haus lebend wieder verlassen …
Ralf Schwob erzählt detailreich und mit viel Sinn für gesellschaftliche Realitäten, auf welch unterschiedliche Weise ein Leben in Schieflage geraten kann. Die Geschichte lebt von den Perspektivwechseln zwischen den plastisch gezeichneten Charakteren und taucht tief in deren Gedanken und Erlebnisse ein. Geschickt entwickelt der Autor die Handlung aus vier parallelen Erzählsträngen, die mit der Zeit zusammenlaufen. „Holbeinsteg“ bietet so große Spannung und stellt gleichzeitig die menschlichen Schicksale in den Mittelpunkt.
Der Eintritt ist kostenfrei.
Quelle: Societätsverlag