Datum/Zeit
Date(s) - 26/11/2018
18:30 - 20:30
Veranstaltungsort
Institut für Braunschweigische Regionalgeschichte
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Buchpräsentation von »Ambivalenzen des geistlichen Spiels«
Im Institut für Braunschweigische Regionalgeschichte findet die Buchpräsentation von »Ambivalenzen des geistlichen Spiels« mit einem Gastbeitrag von Margreth Egidi statt. Thema ist die Gewalt- und Leidensdarstellung im spätmittelalterlichen Passionsspiel.
Das Buch von Jörn Bockmann (Hg.) und Regina Toepfer (Hg.) zeigt die Gegensätze im mittelalterlichen Theater auf. Ambivalenzen bilden ein Leitparadigma der Analyse geistlicher Spiele. Der Sammelband zieht eine Forschungsbilanz und diskutiert die Chancen und Gefahren dieses Leitmotivs anhand verschiedener Fallstudien.
Das Buch:Vom Beginn der Wissenschaftsgeschichte an orientierten sich die Forschungsbeiträge an begrifflichen Oppositionen wie Aufführung und Schrift, Liturgie und Theater, Sakralität und Profanität, Präsenz und Repräsentation. Wesentliche Impulse gingen von Rainer Warnings Studie ›Funktion und Struktur‹ (1974) aus, die zu einer kulturwissenschaftlichen Wende in der Spieleforschung führte. Das Ambivalenzkonzept selbst blieb allerdings weitgehend ungeklärt.
Der Sammelband zieht eine Forschungsbilanz und diskutiert Chancen und Gefahren des Paradigmas. Ausgangspunkt ist die Frage, ob es sich bei ›Ambivalenz‹ um eine literaturwissenschaftliche Metakategorie oder um ein historisches Gattungskriterium handelt. Kann man das Nebeneinander unterschiedlicher Forschungsperspektiven als Ausdruck jener Ambivalenzen begreifen, die den Spielen selbst eingeschrieben sind, oder spiegeln sich hierin nur die Aporien der Metaebene?
In der Einleitung und den vierzehn Fallstudien, die von den Anfängen des mittelalterlichen Theaters bis in die Frühe Neuzeit reichen, werden Phänomen und Begriff der Ambivalenz untersucht und Aufgaben künftiger Forschung ausgelotet.
Quelle: Vandenhoeck & Ruprecht