21. Februar 2023 in Frankfurt am Main – Durs Grünbein liest aus „Äquidistanz“ (Lesung)


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Datum/Zeit
Date(s) - 21/02/2023
20:00 - 22:00

Veranstaltungsort
Romanfabrik e.V.

Kategorien


Durs Grünbein
Äquidistanz
Text

Der in Berlin und in Rom lebende Dichter Durs Grünbein betreibt seine Dichtkunst als metaphysische Wahrheitssuche. Er betrachtet Orte und Zeiten, um sich der Geschichte zu vergewissern. Die Orte verweisen auf Zeiten, diese wiederum auf Orte. So ersteht vor unseren Augen die Geschichte Europas im Zeitraffer zwischen Brest (Bretagne) und Brest (Weißrußland). Das Äußere und Innere wechselt zwischen dem aufgeschlagenen Schulatlas und dem Wanderplan im eigenen Inneren. Der Dichter taucht auf den Grund, dorthin, wo sich unwirklich-bunte Tiere tummeln, oder ins eigene Innere, ins Herz. Und es liegt nur ein kleiner Zeilensprung zwischen dem Großen Wagen und dem Einkaufswagen.

In seinem Band Äquidistanz (Suhrkamp) findet sich zudem eine Abfolge von Prosa-Poemen über die Wirklichkeit des Traums. Und eine Verbeugung vor dem Aphoristiker Jules Renard (renard, frz.: Fuchs), mit der er den Skrupel ehrt, der uns an die Rechtschaffenheit gemahnt.

Veranstaltungsbeginn
Dienstag, 21. Februar 2023 / 20:00
Eintritt: 10 Euro (ermäßigt 7 Euro)

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Quelle: Romanfabrik
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LESUNG
Durs Grünbein
Dienstag, 21.02.2023, 20:00
Romanfabrik
Hanauer Landstraße 186 (Hof)
60314 Frankfurt a. M.
Deutschland
Durs Grünbein liest aus seinem Buch Äquidistanz
Moderation: Ruthard Stäblein
Eintritt:
€ 10,- / erm. € 7,-

Weitere Informationen zur Veranstaltung:
https://www.romanfabrik.de/programm/detailansicht/termin/durs-gruenbein-1

Durs Grünbein
Falten und Fallen
Gedichte

»Fröstelnd unter den Masken des Wissens, / Von Unerhörtem verstört, / Traumlos am Tag unter zynischen Uhren, …« – die neuen Gedichte des einunddreißigjährigen Lyrikers Durs Grünbein zeugen in radikalisierter Weise von schmerzhaft desillusioniertem Bewußtsein und einem schonungslosen Blick auf die Anatomie unserer Zeit und ihrer Menschen. Bereits in seinem ersten Gedichtband Grauzone morgens bilanzierte der aus Dresden stammende Durs Grünbein das Lebensgefühl seiner Generation im sozialistischen Ghetto.
Durs Grünbeins zweites Buch Schädelbasislektion blickte unsentimental zurück auf den Zerfall der DDR und sezierte in wuchtig-wahrnehmungsscharfen Gedichtzyklen den Raum zwischen Gehirn und Schädeldecke, um Ich und Sprache sarkastisch zu diagnostizieren: »Was Du bist steht am Rand / anatomischer Tafeln.«
Zwischen 1991 und 1994 entstanden, zeigt Durs Grünbeins dritte Sammlung von Gedichten – Falten und Fallen – die Fortschreibung eines poetischen Konzepts.
Im Ausgang von präzisen Beobachtungen des Alltags, am Ort, wo das Banale und das Symbolische sich überschneiden, und auf den Spuren von Verletzung und Begehren sucht diese analytische Lyrik den Zusammenhang von Sprache und Physis zu erkunden: »Denk von den Wundrändern her, vom Veto / Der Eingeweide, vom Schweigen / Der Schädelnähte. Das Aufgehen der Monde / Über den Nagelbetten führt / Andere Himmel herauf, strenger gestirnt.«
Das Gedicht, schrieb Durs Grünbein, führt »idealerweise das Denken in einer Folge physiologischer Kurzschlüsse vor. Jeder Entladung folgt sofort wieder ein Spannungsaufbau und umgekehrt. Die Energie hierfür liefert ein Komplex, der eigentlich nur unzureichend mit ›Körper‹ bezeichnet ist, weil er sehr viel tiefer unter die Haut geht.«

Durs Grünbein
Äquidistanz
Gedichte

Durch Geschichte und Gegenwart verfolgt Durs Grünbein in diesem neuen, seinem zwölften Gedichtband seinen Kurs des Poetisch-historischen Gedichts. Als Spurensicherung, Ortsbestimmung versteht der Dichter seine Streifzüge durch Zeiten und Räume, in denen er nicht nur Deutschland, sondern auch dem Gegenpol vieler Deutscher, Italien, und in beiden Ländern sich selbst begegnet. Immer, hier wie dort, kreuzt Vergangenheit den Weg des Wanderers. Durch Mörderreviere führen seine Verse ebenso wie über Lichtungen, zu Tauchgängen im Mittelmeer wie auf gesamtdeutsche Sandpfade und betonierte Magistralen, zwischen Kiesgruben und Flakbunkern, entlang der Ost-West-Achse des unruhigen, wieder mit Kriegen konfrontierten Kontinents. Dass bei solchen Eindrücken der europäische Gedanke ins Spiel kommt – als Realität und Utopie –, wird niemanden wundern, der Grünbein auf seinen Wegen gefolgt ist. »Für alle Fälle kann Dichtung auch das sein: ein Gerät zum Einfangen der Zukunft.«

In seinen Versen verbindet sich die genaue Betrachtung kleiner Dinge mit der feinen Ironie eines Beobachters, dem gerade das unter den großen Themen oft Verschüttete am Herzen liegt. Mit wenigen Strichen ein Gedicht zu zeichnen, ist seine mit den Jahren gereifte Kunst.

Durs Grünbein
Schädelbasislektion
Gedichte

Mit seinem Gedichtband Grauzone morgens überraschte im Jahr 1988 ein 26jähriger Dichter aus Dresden – aus der damaligen DDR. Ein »Hineingeborener«, der von seinem Land sich nicht mehr poetische Aufbauhilfe abverlangen ließ, zog mit scharfgeschnittenen Momentaufnahmen aus dem »Ghetto einer verlorenen Generation« in den Metropolen des Sozialismus seine erste Bilanz – mit nüchternem Blick »in Augenhöhe«. Mit seinem zweiten Gedichtband Schädelbasislektion hat Durs Grünbein den »stillen Aufruhr« poetischer »Zeitrafferaufnahmen« weitergetrieben. Die Tagträume in den Rissen des Alltags von damals sind benennbar geworden. »Komm zu Dir Gedicht. Berlins Mauer ist offen jetzt. / Wehleid des Wartens. Langweile in Hegels Schmalland / Vorbei wie das stählerne Schweigen …« Illusionslos und radikal hat Durs Grünbein in Schädelbasislektion seine Gedichtsprache fortentwickelt. »Vielleicht war diese Stille nichts Als die Halbwertszeit Einzelner Wörter In mir Und wer bin ich: Ein genehmigtes Ich, Blinder Fleck oder bloßer Silbenrest … (– ich) Zersplittert und wiedervereinigt Im Universum Von Tag zu Tag, Gehalten vom Bruchband der Stunden Zusammengeflickt, Stückweise Und in Fragmenten ›I feel so atomized.‹« Zeitgenossenschaft im Dialog mit der Tradition ist in den Gedichten von Durs Grünbein höchst gegenwärtig: Seine lyrischen Lektionen zur Jahrtausendwende haben die poetischen Gewißheiten an Ganglien und die Normen des Gereimten an Neuronen abgetreten. Die Gedichte in Schädelbasislektion reagieren auf den Zerfall der Sprache in die geschwätzige Phrase – »zu jeder Schandtat bereit« –; auf den schmerzhaften Verlust des seiner nicht mehr selbst gewissen Ich; auf mörderische Großstadteinsamkeit und die Zerstörung der sozialistischen Ikonen. Die Gedichte von Durs Grünbein sezieren die Auflösung des modernen Ich: »Was Du bist steht am Rand / Anatomischer Tafeln.« Der Mensch und der Dichter: Ein »metaphysisches Tier«. Die Liebe: »Auf der Zunge zergangen, lösche

Quelle: Suhrkamp Verlag/Insel Verlag

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