13. August 2021 in Berlin – Regine Herrmann spricht im Rahmen der Ausstellung „EINAR SCHLEEF VORHANDEN SEIN – Fotografische Selbstporträts“ über „Wo Halt, wo Kraft, wo Ziel? – Brieffreunde schaffen Orientierung“ und Tilla Kratochwil sowie Dr. Margarete Meador präsentieren „Einar Schleef“ (Literaturevent, Vortrag, Lesung und Gespräch)


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Datum/Zeit
Date(s) - 13/08/2021
14:00 - 19:00

Veranstaltungsort
Galerie Amalienpark | Raum für Kunst

Kategorien


AUSSTELLUNG – und Vortragsreihe
Einar Schleef
Mittwoch, 21.07.2021 bis
Samstag, 21.08.2021
Galerie Amalienpark | Raum für Kunst
Breite Str. 23
13187 Berlin
Deutschland
Im Rahmen der Ausstellung »EINAR SCHLEEF VORHANDEN SEIN – Fotografische Selbstporträts«
Vortragsreihe zum 20. Todestag von Einar Schleef
Bitte entnehmen Sie weitere Informationen dem unten aufgeführten Link

Vorträge und weitere Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung:

Zukünftige Ausstellungen

Einar Schleef
Tagebuch 1981–1998
Frankfurt am Main, Westberlin
Herausgegeben von Winfried Menninghaus, Sandra Janßen und Johannes Windrich. Mit farbigen Abbildungen

In den Jahren 1981 bis 1998 hat Einar Schleef kaum Tagebuch geführt. Er hatte zu inszenieren und Bücher zu schreiben (Gertrud 1, Gertrud 2, Droge Faust Parsifal). Als er sich in den letzten Jahren seines Lebens daranmachte, das Tagebuch auszuarbeiten und einzurichten, füllte er die Lücke mit eigenen Texten aus dieser Zeit, ungedruckten Langfassungen von Interviews zum Beispiel.

Im Gegensatz dazu scheint er in den Jahren 1999 bis 2001 fast nur noch Tagebuch zu schreiben, wenn er nicht gerade schwimmt, am liebsten in der Donau bei Wien. Schreiben dient ihm wie das Schwimmen dazu, sich zur Ruhe zu bringen. Nichts anderes hilft. Mit den Endloseintragungen schlafloser Nächte hält er sich an der Oberfläche – um weiterzugleiten, aufs Ende zu.

Einar Schleef
Tagebuch 1999–2001
Berlin, Wien
Herausgegeben von Winfried Menninghaus, Sandra Janßen und Johannes Windrich. Nachwort von Johannes Windrich

In den Jahren 1981 bis 1998 hat Schleef kaum Tagebuch geführt. Er hatte zu inszenieren und Bücher zu schreiben (Gertrud 1, Gertrud 2, Droge Faust Parsifal). Als er sich in den letzten Jahren seines Lebens daranmachte, das Tagebuch auszuarbeiten und einzurichten, füllte er die Lücke mit eigenen Texten aus dieser Zeit, ungedruckten Langfassungen von Interviews zum Beispiel.

Im Gegensatz dazu scheint er in den Jahren 1999 bis 2001 fast nur noch Tagebuch zu schreiben, wenn er nicht gerade schwimmt, am liebsten in der Donau bei Wien. Schreiben dient ihm wie das Schwimmen dazu, sich zur Ruhe zu bringen. Nichts anderes hilft. Mit den Endloseintragungen schlafloser Nächte hält er sich an der Oberfläche – um weiterzugleiten, aufs Ende zu.

Einar Schleef
Tagebuch 1977–1980
Wien Frankfurt Berlin

Herausgegeben von Winfried Menninghaus, Sandra Janßen und Johannes Windrich. Mit Abbildungen
»Daß Aufrichtigkeit in der Kunst und Authentizität im Leben sehr wohl möglich sind … das zeigen Einar Schleefs Tagebücher der Ostberliner Jahre. Der Preis dafür lautet Ausgrenzung, Einsamkeit und permanentes Anecken. Und um das auszuhalten, muß man wahrscheinlich brennen können … muß man wahrscheinlich so ein Klumpen ungewaschenen Goldes in einem Meer von Plastikexistenzen sein, wie Einar Schleef es gewesen ist«, hieß es im WDR über Einar Schleef und Band 2 seines Tagebuchs (1964–1976). 1977 zieht Schleef von Wien – der ersten Station im Westen – nach Frankfurt am Main, am Ende des Jahres nach Westberlin. Er schreibt u.a. zahllose Briefe an seine Freundin, die beim Versuch der Republikflucht geschnappt wurde. 1978 entwickelt er Siegfried Unseld den Plan eines monumentalen Romans aus der Perspektive seiner Mutter Gertrud. Die Arbeit beginnt – unterstützt von der Freundin, die vorzeitig aus der Haft entlassen worden ist. 1980 erscheint Gertrud, Band 1. Wilde Jahre sind auch diese ersten im Westen verbrachten, in denen Einar Schleef dem Tagebuch Beobachtungen, Verwirrungen und Orientierungsversuche – politisch, gesellschaftlich und ganz persönlich – dringend mitzuteilen hat.

Einar Schleef
Tagebuch 1964–1976. Ostberlin
Herausgegeben von Winfried Menninghaus, Sandra Janßen und Johannes Windrich. Mit Abbildungen

Nach dem Abitur 1964 zieht Einar Schleef zum Studium der Malerei an der Kunsthochschule Weißensee von Sangerhausen nach Ostberlin. Bereits nach einem halben Jahr wird er exmatrikuliert, weil er sich beleidigend über einen Professor geäußert hat. Zweieinhalb Jahre muß er sich »in der Produktion bewähren«, dabei sammelt er erste Erfahrungen am Theater. 1967 wird er Schüler des Bühnenbildners Heinrich Kilger.
Auf abenteuerlichen Trampreisen nach Prag erlebt Schleef den »Prager Frühling« und dessen Ende. 1971 wird er Meisterschüler von Karl von Appen, einem Bühnenbildner Bertolt Brechts. Es kommt – in Zusammenarbeit mit B. K. Tragelehn – zu den ersten großen Theaterarbeiten: aufsehenerregenden, umstrittenen, rasch wieder abgesetzten und bald schon legendären Inszenierungen. Im Oktober 1976 benutzt er einen Arbeitsaufenthalt am Wiener Burgtheater zum Absprung in den Westen.
Das Tagebuch, unbestechliches Zeugnis des Lebens in Ost- und Westdeutschland, ist kein Fund unter nachgelassenen Papieren, sondern – nach Gertrud (1980/1984) und Droge Faust Parsifal (1997) – das dritte und letzte Hauptwerk des Autors, der daran bis zu seinem Tod am 21. Juli 2001 gearbeitet hat. Die Ausgabe ist auf fünf Bände angelegt. Band 3 erscheint 2007 und umfaßt den Zeitraum von 1977 bis 1980, Schleefs erste Jahre im Westen.

Einar Schleef
Gertrud
Zweiter Band

Gertrud, das ist eine deutsche Geschichte über Gegenwart, die von Vergangenheit zehrt. Die Goldene Aue. An ihrem Rand Sangerhausen. In Sangerhausen Gertrud. Zehn Jahre ihres Lebens, 1970–1980. »Ich habe meiner Mutter eine Pyramide gebaut. Einfach Schotter übereinander für eine deutsche Familientragödie«, schrieb Einar Schleef.
Der zweite Teil beginnt im Jahr 1976: Gertrud wird auf der Polizei verhört und bricht zusammen. Ihr Sohn ist republikflüchtig. Schwanger kommt seine Freundin zu ihr. Gertrud nimmt die Abtreibung vor, um die Flucht zu erleichtern. Die Freundin wird verhaftet. Gertrud ist nun völlig allein. Angepöbelt, mißhandelt und ausgenutzt, dringt sie tief in die verborgenen Winkel der Kleinstadt, wird deren Chronist.

Einar Schleef
Zigaretten

Ein Mann mittleren Alters sitzt allein mit seinem Kaninchen in einem Einfamilienhaus, das ihm die Frau nach der eben erfolgten Trennung leer geräumt hat. Auch die Tochter ist ausgezogen. Der Mann sitzt vor einer Tasse Tee und beobachtet seine nächste Umgebung, verstimmt und so erschöpft, daß er es kaum schafft, sich vom Stuhl zu erheben, geschweige denn am nächsten Automaten eine Packung Zigaretten zu ziehen.

Einar Schleef
Droge Faust Parsifal

Der Essay exponiert und erklärt in einer Art Berliner Dramaturgie den Stückekanon des Theatermachers Schleef – von Aischylos bis Brecht und Müller. Er ortet die Frage »Wieviel Droge braucht der Mensch?« als eine für diese Stücke bestimmende. Und er gibt mit Abschnitten der Lebensgeschichte und Gegenwartsbeobachtung des Autors den Ausführungen zu Traditionslinien des deutschen Theaters Verbindlichkeit und Aktualität.

Quelle: Suhrkamp Verlag/Insel Verlag

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Einar Schleef: Tagebuch 1953 – 1963 – Sangerhausen (Buch (kartoniert), 2004) – Osiander.de
Einar Schleef: Tagebuch 1977 – 1980 – Wien, Frankfurt a. M., Westberlin (Buch (kartoniert), 2007) – Osiander.de
Einar Schleef: Tagebuch 1981 – 1998 – Frankfurt a. M., Westberlin (Buch (kartoniert), 2009) – Osiander.de
Einar Schleef: Tagebuch 1999 – 2001 – Berlin, Wien (Buch (kartoniert), 2009) – Osiander.de
Einar Schleef: Gertrud (Buch (kartoniert), 1983) – Osiander.de
Einar Schleef: Zigaretten (Buch (kartoniert), 1998) – Osiander.de
Einar Schleef: Droge Faust Parsifal (Buch (kartoniert), 1997) – Osiander.de

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