08. Februar 2022 in Frankfurt am Main – Dževad Karahasan liest aus „Tagebuch der Übersiedlung“ (Lesung)


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Datum/Zeit
Date(s) - 08/02/2022
20:00 - 22:00

Veranstaltungsort
Romanfabrik e.V.

Kategorien


LESUNG
Dževad Karahasan
Dienstag, 08.02.2022, 20:00
Romanfabrik
Hanauer Landstraße 186
60314 Frankfurt a. M.
Deutschland
Dževad Karahasan liest aus Tagebuch der Übersiedlung
Eintritt:
€ 7,- / erm. € 4,-

Weitere Informationen zur Veranstaltung:
https://www.romanfabrik.de/programm/detailansicht/termin/dzevad-karahasan-1

Dževad Karahasan
Der nächtliche Rat
Roman

Aus dem Bosnischen von Katharina Wolf-Grießhaber
Simon Mihailović, Arzt in Berlin, verheiratet mit einer Journalistin, die er 1968 auf einer Demonstration kennengelernt hat, kehrt nach einem Vierteljahrhundert in seine Heimatstadt Foča zurück. Es ist Ende August 1991, Gewalt, Angst, Fanatismus, nationalistischer Wahn vergiften die Atmosphäre. Kurz nach seiner Ankunft wird eine frühere Mitschülerin, in die er verliebt war, bestialisch ermordet: Zuhra Čengić, Mitglied einer alten bosnischen Familie. Drei weitere Menschen, die ihm nahestanden, werden auf ungeklärte Weise umgebracht. Der Verdacht fällt auf Simon, den Fremden aus dem Westen. Eines Abends steht Enver Pilav vor der Tür, sein seit langem verschollener bester Freund, ein Sufi-Mönch. Etwas stimmt nicht mit ihm. In den Tagen und Nächten, die sie träumend und diskutierend miteinander verbringen, geschieht eine Verwandlung: Je tiefer Simon in sich selbst vordringt, desto mehr vermag er sich einer anderen Welt zu öffnen. Bis er mit Enver in den Barzakh, das unterirdische Zwischenreich, wo sich die Seelen der seit Jahrhunderten Ermordeten versammeln, hinabsteigt, um die große Kette der Gewalt zu durchtrennen.
Vor dem Hintergrund der jüngsten Zeitgeschichte erzählt Dževad Karahasan die Geschichte eines Mannes, der sich seiner Herkunft vergewissern will und mit dem heraufziehenden Krieg konfrontiert wird. Der nächtliche Rat ist ein eindringlicher Roman, in dem Kriminalhandlung und theologische Spekulation, Liebesgeschichte und radikale Zeitkritik kunstvoll ineinandergewoben sind.

Dževad Karahasan
Tagebuch der Übersiedlung
Aus dem Bosnischen von Katharina Wolf-Grießhaber. Mit Abbildungen

»Weiß vor Angst und Schlaflosigkeit, machten wir uns auf nachzusehen, was von Marindvor übriggeblieben war.« Wieder sind sie verschont geblieben: ein Granatsplitter hat nicht den Autor und seine Frau, aber die Bücher getroffen: William Faulkner, Nadeshda Mandelstam, Gottfried Kellers »Grünen Heinrich«.

In kurzen, unvergesslichen Szenen beschreibt Dževad Karahasan das Leben im belagerten Sarajevo. Einen Mann, der aus der Warteschlange tritt, sich auf ein Mäuerchen setzt und stirbt. Die Evakuierung der jüdischen Gemeinde. Das absurde Gespräch mit einem französischen Korrespondenten über Hunger und Kälte.

Sarkasmus, Humor, Güte und eine beeindruckende geistige Souveränität charakterisieren die Haltung, mit der Karahasan vom Alltag im Krieg und von der Übersiedlung einer kulturell und religiös polyphonen Stadt in die Sphäre des Idealen schreibt.

Das Tagebuch der Übersiedlung ist ein bleibendes Zeugnis über die Belagerung Sarajevos – weniger im Sinne einer Alltagsdokumentation als durch seine gedankliche und ethische Strahlkraft.

Dževad Karahasan
Ein Haus für die Müden
Fünf Geschichten
Aus dem Bosnischen von Katharina Wolf-Grießhaber

Sarajevo im September 1914. In einer Zeitungsredaktion, bei der Landesbank und an anderen offiziellen Stellen treffen Briefe mit großer Verspätung, oft erst nach Jahren ein. Doch es ist nicht der Krieg, der die kaiserlich-königliche Post durcheinander gebracht hat, sondern ein verliebter Briefträger, der kürzlich auf dem Schlachtfeld des beginnenden Weltkriegs gefallen ist.

Von Liebe und Verlust, Fortschritt und Erinnerung handeln die fünf großen Erzählungen, mit denen Dževad Karahasan aus dem fernen Epochenschauplatz seines Opus Magnum, Der Trost des Nachthimmels (»ein Jahrzehnte-Ereignis«, NZZ), ins 20. Jahrhundert zurückkehrt. Der Kommunismus erreicht die bosnische Provinz. In den kleinen Städten, umgeben von einsamen, majestätischen Landschaften, spüren Karahasans Helden, dass eine Zeit anbricht, in der sie keinen Platz mehr haben. Sie verweigern sich – radikale Alte, trotzige Weltverweigerer, die auf dem Recht bestehen zu träumen, zu trauern und einfach müde zu sein.
Briefe, die ihre Adressaten nicht erreichen, weil Tod und Weltgeschichte in eine Liebe hineinpfuschen, tauchen im Haus für die Müden immer wieder auf. Mit seinen weit ausschwingenden Sätzen und Reflexionen, dem hintergründigen Humor und den mystisch-phantastischen Elementen erzählt Karahasan vom Altwerden – dem Zurückbleiben in einer Welt, die sich schneller verändert, als der Einzelne sie erleben kann.

Quelle: Suhrkamp Verlag/Insel Verlag
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08/02
Dževad Karahasan
Tagebuch der Übersiedlung
Romanfabrik InternationalText

Im Jahr 1992 begann die Belagerung der Stadt Sarajevo durch die Armee der bosnischen Serben. In kurzen, unvergesslichen Szenen und Reflexionen berichtet Dževad Karahasan vom Alltag im Krieg und dem Leben in der belagerten Stadt, die als Metropole im Herzen des Balkans seit Jahrhunderten multiethnisch und multireligiös ist. Da trifft ein Granatsplitter nicht den Autor und seine Frau, aber ihre Bücher: William Faulkner, Nadeshda Mandelstam und Gottfried Keller. Hier weint eine Mutter um ihr unverletztes Kind, das nicht aus Sarajewo hinaustransportiert wird. Dort steht ein Mann in einer Warteschlange für Wasser, läßt anderen den Vortritt und wird kurze Zeit später tot aufgefunden.

Dževad Karahasans Essayband Tagebuch einer Aussiedlung von 1993 ist nun – ergänzt und neu übersetzt – als Tagebuch der Übersiedlung im Suhrkamp Verlag erschienen und ein bewegendes Dokument und wichtiges Zeugnis. Im Jahr 2020 erhielt Dževad Karahasan den Goethepreis der Stadt Frankfurt.

„Dzevad Karahasans Essayband ist ein bewegendes Dokument sowohl des möglichen Reichtums menschlicher Beziehungen unter mörderischen Bedingungen als auch des künstlerischen Widerstands gegen die gewaltsame Zerstörung einer Lebenswelt, die immer schon multikulturell, multiethnisch, multireligiös gewesen ist.“ Die Presse

Veranstaltungsbeginn
Dienstag, 8. Februar 2022 / 20:00
Eintritt: 7 Euro (ermäßigt: 4 Euro)

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Quelle: Romanfabrik

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Dževad Karahasan: Tagebuch der Übersiedlung (eBook (EPUB), 2021) – Osiander.de
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Verschiedene Medien bzw. Formate:
Dževad Karahasan: Der Trost des Nachthimmels (eBook (EPUB), 2018) – Osiander.de
Dževad Karahasan: Der Trost des Nachthimmels (Buch (kartoniert), 2018) – Osiander.de
Dževad Karahasan: Der Trost des Nachthimmels (Buch (Hardcover), 2018) – Osiander.de
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