07. Oktober 2021 in Berlin – Jan Bürger, Matthias Weichelt, Rahel Jaeggi, Aaron Blanck und Sarah Liebert präsentieren vor Ort und im Netz „Theodor W. Adorno, Hans Magnus Enzensberger: Der Briefwechsel 1955–1966“ (Lesung und Gespräch)


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Datum/Zeit
Date(s) - 07/10/2021
19:30 - 21:30

Veranstaltungsort
Literarisches Colloquium Berlin

Kategorien


Achtung: Diese Veranstaltung findet auch online statt!

Theodor W. Adorno, Hans Magnus Enzensberger:
Der Briefwechsel 1955–1966

VOR ORT und LIVESTREAM
Der Herausgeber Jan Bürger im Gespräch mit der Philosophin Rahel Jaeggi
Moderation: Matthias Weichelt
Lesung: Aaron Blanck und Sarah Liebert (Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch)

1955 lädt ein junger Redakteur einen berühmten Philosophen zu einer Sendung im Südwestrundfunk ein. Aus der geschäftlichen Anfrage Hans Magnus Enzensbergers an Theodor W. Adorno entwickelt sich schnell ein Briefwechsel, der die brisanten Fragen der Zeit verhandelt – die politischen und kulturellen Zustände der Bundesrepublik, die Gefahren des Rechtsextremismus, die Notwendigkeit von Widerspruch und Engagement. Immer wieder geht es um gemeinsame Projekte, wie den Plan einer „Kritik des Godesberger Programms“ der SPD durch Adorno.

In der aktuellen Ausgabe von SINN Und FORM wird die Korrespondenz erstmals veröffentlicht. Sie ist auch Zeugnis einer Diskussionskultur, die gegensätzliche Positionen zur Grundlage des gemeinsamen Gesprächs macht. Die neue Reihe Fundsache Original nimmt sich ausgewählte Originalstücke vor, die jeweils in einer kleinen Vitrinenschau zu sehen sein werden.

In Zusammenarbeit mit SINN UND FORM.

Hinweise zum Besuch der Veranstaltungen:

Veranstaltungen vor Ort

Tickets

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8 € / 5 € (digital kostenfrei)

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Teilnehmer•innen

Jan Bürger, Matthias Weichelt, Rahel Jaeggi, Aaron Blanck, Sarah Liebert

Quelle: Literarisches Colloquium Berlin
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GESPRÄCH – Vor Ort sowie Livestream
Theodor W. Adorno, Hans Magnus Enzensberger: Der Briefwechsel 1955–1966
Donnerstag, 07.10.2021, 19:30
Literarisches Colloquium Berlin
Am Sandwerder 5
14109 Berlin
Deutschland
Im Rahmen der Veranstaltung »Theodor W. Adorno, Hans Magnus Enzensberger: Der Briefwechsel 1955–1966«
Rahel Jaeggi im Gespräch mit Jan Bürger
Moderation: Matthias Weichelt
Lesepassagen vorgetragen von Aaron Blanck und Sarah Liebert

Eine Veranstaltung des Literarischen Colloquiums Berlin in Zusammenarbeit mit SINN UND FORM
Eintritt:
€ 8,- / erm. € 5,- (digital kostenfrei)
Der Livestream wird auf der Weseite des LCB veröffentlicht

Weitere Informationen zur Veranstaltung:

Theodor W. Adorno, Hans Magnus Enzensberger

Hans Magnus Enzensberger
Geisterstimmen
Übersetzungen und Imitationen

Geisterstimmen aus anderen Zeiten, anderen Räumen sind es, die den heimsuchen, der Gedichte liest. Merkwürdige Echos, Ober- und Untertöne werden dabei laut, die man schwer wieder los wird – ein gutes Zeichen dafür, meint Hans Magnus Enzensberger, daß ein Gedicht etwas taugt.
Er hat vieles von dem, was ihm auf diese Weise im Kopf herumging, übersetzt, im Laufe von vierzig Jahren und aus einem runden Dutzend fremder Sprachen. So bietet diese Anthologie ein Spiegelbild, in dem man auch das Selbstportrait eines Lyrikers erblicken kann. Denn »fast alles, was ich über Gedichte weiß«, sagt Enzensberger, »verdanke ich meinen Vorgängern und Mitstreitern, und so ist dieses Buch auch eine Art, ihnen zu danken«.
Wohl kaum ein anderer deutscher Autor in diesem Jahrhundert hat ein solch umfangreiches Übersetzungswerk vorgelegt wie Hans Magnus Enzensberger – dieser Band versammelt es nun erstmals.
Die ältesten Gedichte reichen bis ins vorkolumbianische Amerika zurück, und die jüngsten stammen aus der unmittelbaren Gegenwart; der Schwerpunkt liegt aber auf den großen Autoren der Moderne, von Guillaume Apollinaire bis William Carlos Williams und von Wystan Hugh Auden bis César Vallejo. »Die Philologie in allen Ehren«, sagt der Übersetzer, »aber ohne eine Spur von Skrupellosigkeit geht es nicht.« Deshalb hat er dem Korpus seiner Übersetzungen eine Folge von »Imitationen« angehängt: Paraphrasen, Capricci und Gegengesänge. Erst im Sakrileg nämlich zeigt sich, was einer ernst nimmt, so wie die Blasphemie nur dem Frommen etwas bedeutet.

Hans Magnus Enzensberger
Wirrwarr
Gedichte
Gestaltet von Justine Landat . mit Bildern von Jan Peter Tripp

Wirrwarr! Ein Wort wie aus dem Chaos geboren in seiner stabreimend grollenden Heftigkeit. Aber ist hinter dieser Fassade nicht auch der erlösende Ausruf »Wie wahr!« zu vernehmen? Wie Täuschung und Selbsttäuschung, Fehleinschätzungen und versagende Routinen den Alltag bestimmen, das zieht der Dichter so belustigt wie hintersinnig und traurig an mancherlei Beispiel aus dem Hut.

Wären es aber allein diese Beobachtungen – sehr brauchbar für so manches Gedicht. Doch wenn die Hinfälligkeit als Existenzform in Rede steht, das Tänzeln auf dem Hochseil über bodenlosen Abgründen, dann geht es ums Ganze – darum, »die Metaphysik auf kleiner Flamme zu halten« und selbst dem finalen »Fall des Falles« ins Auge zu blicken. Wohl dem, der auch in dieser Lage dem Jüngsten Gericht zublinzelt und eine kühle Antwort auf die letzte aller Fragen bereithält: »Wozu das alles?«

Wie in Blauwärts (2013) greifen drei Experten erneut zu Feder, Malstift und Schere: Hans Magnus Enzensbergers Gedichte verbinden sich mit den Bildern von Jan Peter Tripp in der Buchgestaltung von Justine Landat zu einem gemeinsamen Ausritt durch melancholisch beleuchtete Zonen von Bedrohlichkeit, Versagen und (künstlerischem) Gelingen.

Hans Magnus Enzensberger
Fallobst
Nur ein Notizbuch
Mit Zeichnungen von Bernd Bexte

»Wie steht es um das Selbstbewusstsein der Finanzastrologen? Was verrät uns das Kauderwelsch der Tageszeitungen? Wieviel Wirklichkeit enthalten die Mythenmodelle zeitgenössischer Physik und Kosmologie? Zu welchem Ziel treibt die pathologische Mobilität der Zeitgenossen? Was verbirgt der allgegenwärtige Abkürzungswahn? Und welches X für ein U machen uns die Künste vor?« Dass seine Auskünfte zu diesen Fragen vom Baum absoluter Erkenntnis fallen, beansprucht der Autor so listig wie weise nicht. »Fallobst« nennt er sie, »das in verschiedenen großen und kleinen Körben aufgesammelt wurde«.
Mit spitzer Zunge, unumwunden und streitbar konfrontiert uns Hans Magnus Enzensberger in einer abwechslungsreichen Folge von Beobachtungen, Notaten, Kurzessays, Erinnerungen, Dialogen, Gedichten und Glossen mit Zeitgeist und mainstream. Doch kommen auch Würdigungen nicht zu kurz: von vertrauten und geliebten Menschen, von Brüdern und Schwestern im Geiste. Die deutsche Sprache, deren Tiefsinn und Abgründen der Autor mit lexikalischen Feinbohrungen auf den Grund geht, erfährt ihr Recht. Und nicht zuletzt die Natur in ihren so wundersamen wie kapriziösen Erscheinungen.

Theodor W. Adorno
Bemerkungen zu ›The Authoritarian Personality‹
und weitere Texte
Herausgegeben von Eva-Maria Ziege

1948 schrieb Theodor W. Adorno einen bis heute unpublizierten Text zum autoritären Charakter, in dem es nicht vornehmlich um einen Rückblick auf die Nazi-Barbarei geht, sondern vor allem und allgemeiner um das Individuum im Kapitalismus, das in Unmündigkeit gezwungen ist, diese aber auch zu wählen scheint. Besonders intensiv erörtert er die Dialektik der Aufklärung und die Bedeutung des Antisemitismus für die Kritische Theorie – Themen, die angesichts der heutigen Krise des Politischen nichts an Aktualität eingebüßt haben. Neben den erstmals publizierten »Bemerkungen« enthält der Band zwei weitere Schlüsseltexte zum autoritären Charakter und zur öffentlichen Meinung. Einleitung und Nachwort der Herausgeberin erläutern deren Entstehungskontext und stellen Bezüge zu heutigen Debatten her.

Theodor W. Adorno
Aspekte des neuen Rechtsradikalismus
Ein Vortrag
Mit einem Nachwort von Volker Weiß

Am 6. April 1967 hielt Theodor W. Adorno auf Einladung des Verbands Sozialistischer Studenten Österreichs an der Wiener Universität einen Vortrag, der aus heutiger Sicht nicht nur von historischem Interesse ist. Vor dem Hintergrund des Aufstiegs der NPD, die bereits in den ersten beiden Jahren nach ihrer Gründung im November 1964 erstaunliche Wahlerfolge einfahren konnte, analysiert Adorno Ziele, Mittel und Taktiken des neuen Rechtsradikalismus dieser Zeit, kontrastiert ihn mit dem »alten« Nazi-Faschismus und fragt insbesondere nach den Gründen für den Zuspruch, den rechtsextreme Bewegungen damals – 20 Jahre nach Kriegsende – bei Teilen der bundesdeutschen Bevölkerung fanden.

Vieles hat sich seitdem geändert, manches aber ist gleich geblieben oder heute, 50 Jahre später, wieder da. Und so liest sich Aspekte des neuen Rechtsradikalismus wie eine Flaschenpost an die Zukunft, deren Wert für unsere Gegenwart Volker Weiß in seinem Nachwort herausarbeitet.

Theodor W. Adorno
Traumprotokolle
Herausgegeben von Christoph Gödde und Henri Lonitz. Mit einem Nachwort von Jan Philipp Reemtsma

Anfang Januar 1956 notierte Adorno: »Unsere Träume sind nicht nur als ›unsere‹ untereinander verbunden, sondern bilden auch ein Kontinuum, gehören einer einheitlichen Welt an, so etwa, wie alle Erzählungen von Kafka in ›Demselben‹ spielen. Je enger aber Träume untereinander zusammenhängen oder sich wiederholen, um so größer die Gefahr, daß wir sie von der Wirklichkeit nicht mehr unterscheiden können.« Die Bedeutung des motivischen Zusammenhangs seiner Träume legte ihm den Gedanken nahe, eine Reihe von ihnen auszuwählen und zu publizieren. Einer kleinen Sammlung solcher Traumprotokolle, die er für die Veröffentlichung vorgesehen hatte, stellte Adorno folgende Vorbemerkung voran: »Die Traumprotokolle, aus einem umfangreichen Bestand ausgewählt, sind authentisch. Ich habe sie jeweils gleich beim Erwachen niedergeschrieben und für die Publikation nur die empfindlichsten sprachlichen Mängel korrigiert.«
Die erste Separatausgabe ergänzt die bereits publizierten Traumprotokolle um den größten Teil einer umfangreicheren Auswahl, die als Typoskript überliefert ist.

Quelle: Suhrkamp Verlag/Insel Verlag

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