13. März 2019 in Düsseldorf – Durs Grünbein und Mirko Bonné präsentieren bei „Poetische Begegnungen“ Literatur (Gespräch)


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Datum/Zeit
Date(s) - 13/03/2019
19:30 - 21:30

Veranstaltungsort
onomato künstlerverein e.V.

Kategorien


Poetische Begegnungen: Mirko Bonné trifft Durs Grünbein

19:30 Uhr

onomato künstlerverein e.V.

Birkenstraße 97

40233 Düsseldorf ·

Eintritt 3 / 2 Euro, Mitglieder frei

Mirko Bonné, 1965 in Tegernsee geboren, zog 1975 mit seinen Eltern nach Hamburg. Seit 2013 lebt er dort als freier Schriftsteller: er schreibt Lyrik und Romane und übersetzt vor allem Werke englischsprachiger Dichter wie Anderson, Emily Dickinson, Keats, Cummings, Creely und Yeats. Von 1994 bis heute hat er sechs Lyrikbücher veröffentlicht, u.a. „Gelenkiges Geschöpf. Gedichte“, 1996, „Hibiscus Code“, 2003, „Die Republik der Silberfische“, 2008, „Traklpark“, 2012 und „Wimpern und Asche“, 2017. Von seinen zahlreichen Romanen seien ebenfalls nur einige Titel genannt: „Ein langsamer Sturz“, 2002, „Der eiskalte Himmel“, 2006, „Nie mehr Nacht“, 2013, „Lichter als der Tag“, 2017 und das nach Saint Exupéry erzählte Märchen „Die Widerspenstigkeit“ in dem Düsseldorfer Karl Rauch Verlag, 2017 erschienen.

Mirko Bonné hat diverse Stipendien – Stipendium der Villa Concordia, Bamberg, New York Stipendium des Deutschen Literaturfonds – und mehrfach Auszeichnungen erhalten: den Ernst-Willner-Preis 2002, den Ernst-Meister-Förderpreis 2008 und den Marie-Luise-Kaschnitz-Preis 2010.

Durs Grünbein, geboren 1962 in Dresden, damals noch in der ehemaligen DDR, gilt als einer der bedeutendsten Gegenwartslyriker. Er lebt mit seiner Frau Eva Sichelschmidt und ihren gemeinsamen drei Kindern in Rom. Er ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin, Hamburg, Leipzig und der Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt. Er hat mehrere Poetikvorlesungen gelesen: 2007/08 hatte er die Heine Gastprofessur der Heinrich Heine Universität inne, 2008 in Zürich „Drei cartesianische Meditationen“, 2009/10 die Frankfurter Poetikvorlesung. Seit 2005 ist er Professor für Poetik an der Kunstakademie Düsseldorf.

Aus der langen Reihe seiner Auszeichnungen seien nur die folgenden erwähnt: 1992 Bremer Literaturpreis, 1993 Niclas Born Preis für Lyrik, 1995 Peter Huchel Preis, 1995 Georg Büchner Preis, 2005 Hölderlin Preis, 2012 Tomas-Tranströmer Preis. Von seinen insgesamt 20 Lyrikbüchern von 1988 bis heute können hier ebenfalls nur einige Titel genannt werden: „Schädelbasislektion“, 1991, „Falten und Fallen“, 1994, „Erklärte Nacht“, 2002, „Porzellan. Poem vom Untergang meiner Stadt“, 2005, „Strophen für übermorgen“, 2007, „Koloss im Nebel“, 2012, „Cyrano oder die Rückkehr vom Mond“, 2014, „Zündkerzen“, 2017. Aus den beiden letztgenannten Büchern wird Durs Grünbein lesen.

Quelle: Literarturstadt Düsseldorf
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Lesung
Poetische Begegnungen
Mittwoch, 13.03.2019, 19:30 Uhr

onomato Künstlerverein

Birkenstraße 97
40233 Düsseldorf
Deutschland

Mirko Bonné trifft Durs Grünbein
Eintritt:

€3,-/erm. €2,- (für Vereinsmitglieder)

Durs Grünbein
Aus der Traum (Kartei) – Aufsätze und Notate

Inhalt

Provokativer könnte ein poetischer Buchtitel nicht sein, und doch lässt der Dichter an einem nicht zweifeln: »Ganz insgesamt wird das, was man die Realität nennt, überschätzt.« Und so steuert er im ersten Teil seines Buches mit aller Kraft der Imagination konsequent hinein in die Sturmzone jener Realität, die den meisten als das Maß aller Dinge erscheint.

Als welthistorisches Ereignis zeigt sich der Widerspruch zwischen Realität und Traum im Untergang eines Staates, der DDR, und den Metamorphosen seiner Gesellschaft bis heute. An den Gegensätzen von Freiheit und Solidarität auf der einen Seite, Hass und Spaltung auf der anderen, an Deutschland und Europa entwickelt der Autor im zweiten Teil seine Idee eines phantasiegeleiteten Widerstands gegen den Fetisch kruder Realität.

Wo aber lägen Traum und Wirklichkeit näher beisammen als in der Kunst? In einer dritten Sektion wendet sich der Autor jenen Dichtern und Philosophen zu, an deren Ästhetiken und Ideen er die eigenen Vorstellungen geschärft hat. Der Bogen spannt sich von der Antike bis in die Gegenwart, von Ovid über Pascal und Descartes bis Celan.

Durs Grünbeins neues Buch ist eine über Leitmotive miteinander verbundene Sammlung von Schriften verschiedener Genres: aus Aufsätzen, Reflexionen, Reden, Traumnotizen, Vorträgen, Sprechertexten und Gedichten. Ihr Ursprung verdankt sich der speziellen Arbeitsweise des Dichters. Aus der sammelnden und ordnenden Kartei seiner Stichworte ist ein Fundbuch hervorgegangen, das sich auf jeder Seite gewinnbringend aufschlagen lässt.

Durs Grünbein
Die Jahre im Zoo – Ein Kaleidoskop

SWR-Bestenliste

Ein Erinnerungsbogen aus Prosa, Poemen und Photographien, vom Jahrhundertwechsel 1900 bis zur Wende 1989

In einem Buch voller Geschichten, Verse und seltener Photographien zeigt sich Durs Grünbein von der autobiographischen Seite. Doch greift er weiter zurück, dorthin, wo das 20. Jahrhundert in frühen Konturen sichtbar wird. Von Hellerau, der Gartenstadt am Rande Dresdens, strahlt damals ein Lebensreformprogramm weit über die Grenzen eines Vororts hinaus: Sie wird Station für Kafka, Rilke, Benn und viele andere. Für Grünbein wird sie zum Ausgangspunkt, zu einer Stätte von prägender Kraft für den eigenen Lebensweg.
Von hier aus geht es weiter hinein in das Jahrhundert: Die Schicksale der Vorfahren väter- und mütterlicherseits, doch nicht weniger das ihm überlieferte Trauma der Zerstörung Dresdens sind schon Erzählungen, die tief in den Kreis seiner eigenen Erfahrungen eindringen. Über das atmosphärisch dichte Erlebnis der heimatlichen Brachen und der russischen Besatzung öffnet sich dann aber, in dieser äußersten Ecke des östlichen Deutschlands, ein konkreter Raum des Erinnerns:

Und so entsteht das Bild seiner Kindheit – am Rand der Geschichte in den langen Sommern des Kalten Krieges.
Freundschaften und frühes Leid, schulische Erfahrungen und erste Lektüren, Lieblingsspielzeuge, (Berufs-)Träume, Phantasien und Phantasmen entfalten sich in einem farbenreichen Kaleidoskop aus autobiographischer Prosa, Poemen, Reflexionen und, nicht zuletzt, vielen Funden aus der reichen Bildersammlung des Dichters.

Durs Grünbein
Oper – Berenice/Die Antilope/Die Weiden

Inhalt

Drei Opern sind es mittlerweile, an denen der österreichische Komponist Johannes Maria Staud und der deutsche Dichter Durs Grünbein zusammenwirkten: eine fortgesetzte Kooperation, die ihre ganz eigene Arbeitsweise hervorgebracht hat. Dieser Band zeigt die drei bisher entstandenen Texte. So sehr Opern sich in der Synthese von Musik und Sprache verwirklichen, so sehr verdienen die abgründig-virtuosen Libretti von Durs Grünbein ihre eigene Beachtung.

Unheimlich bis grotesk die erste Oper Berenice (2004) nach Edgar Allan Poe: Der Geist der Oper selbst erscheint als Vamp in Form einer Meta-Oper. – Sodann der mehraktige Schwindelanfall Die Antilope (2014), ein kammermusikalisches Schauspiel um den Angestellten eines Start-ups. Der Gesellschaft mit seinesgleichen überdrüssig, singt er in einem seltsamen Kauderwelsch aus Esperanto und „Antilopisch“, einer Lautsprache aus Sinnfetzen. Nach einem Sprung aus dem Fenster sieht er die nächtliche Großstadt und die in ihr treibenden Gestalten plötzlich überscharf. – Ein Strom in Mitteleuropa und die Flussreise zweier Paare mit naturkatastrophischem Endspiel werden, nach einer Idee von Algernon Blackwood, zum Gegenstand der dritten Oper: Die Weiden (2018). Ein abendfüllendes Werk, aus dem die verdrängten Verbrechen der Geschichte emporsteigen, die alles Heimatliche unheimlich machen.

Durs Grünbein
Zündkerzen – Gedichte

SWR-Bestenliste
Inhalt

Zündkerzen ist eine Sammlung von 83 Gedichten in den unterschiedlichsten Formen, variierend in kurzen und langen Zeilen. Es sind Traumstücke, Redepartikel, Prosagedichte, zerbrochene Sonette, Sequenzen wie aus Unfallprotokollen. Jedes dieser Stücke entzündet sein eigenes Leuchten, seine kleine oder größere Epiphanie. Hier schreibt ein Dichter, der keiner Schule angehört, keiner modischen Strömung – ein Beobachter des Realen, neugierig auf die diesseitigen Dinge, hellwach für ihr Verschwinden.

Zwei Langgedichte ziehen mächtige Stützpfeiler in die Struktur der Sammlung – reine Anschauung einer südlichen Metropole: Das Photopoem, Elegie vom musealen Leben: Die Massive des Schlafs. Es gibt Liebesgedichte, erotisch direkt, ebenso wie Momente der Verlusterfahrung als Demontage der Sonettform. Ein Gedichtzyklus über die Pinie nähert sich reiner Lautmusik und wird zum Verbarium, in dem die Buchstaben tanzen.

Zündkerzen sind Dinge, keine Ideen und erst recht keine Konzepte.

Quelle: Suhrkamp Verlag/Insel Verlag

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Direkt beim Verlag oder über unsere Partnerbuchhandlung können Sie Durs Grünbein’s Werk „Aus der Traum (Kartei)“, „Die Jahre im Zoo“, „Oper“ und „Zündkerzen“ finden! Lesen Sie von dem vielseitigen Schaffen dieses Wortkünstlers!

Verschiedene Medien bzw. Formate:
Aus der Traum (Kartei) – Suhrkamp Verlag (eBook (EPUB), 2019) – Osiander.de
Aus der Traum (Kartei) – Suhrkamp Verlag (Buch (Hardcover), 2019) – Osiander.de
Aus der Traum (Kartei) – Hatje Cantz Verlag (eBook (EPUB), 2012) – Osiander.de
Aus der Traum (Kartei) – Hatje Cantz Verlag (Buch (Hardcover), 2012) – Osiander.de
Die Jahre im Zoo – Suhrkamp Verlag (eBook (EPUB), 2015) – Osiander.de
Die Jahre im Zoo – Suhrkamp Verlag (Buch (Hardcover), 2015) – Osiander.de
Die Jahre im Zoo – Suhrkamp Verlag (Buch (kartoniert), 2017) – Osiander.de
Oper – Suhrkamp Verlag (eBook (EPUB), 2018) – Osiander.de
Oper – Suhrkamp Verlag (Buch (kartoniert), 2018) – Osiander.de
Zündkerzen – Suhrkamp Verlag (eBook (EPUB), 2017) – Osiander.de
Zündkerzen – Suhrkamp Verlag (Buch (Hardcover), 2017) – Osiander.de

Außerdem ist über unsere Partnerbuchhandlung das Werk „Wimpern und Asche“ von Mirko Bonné erhältlich! Liebhaber von ernsthafter Gegenwartslyrik werden dieses Buch so schnell nicht aus der Hand legen können!

Buch (Hardcover) – Osiander.de

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