09. Dezember 2019 in Berlin – Georg Genoux, Den Gumennyi, Andrei Bondarenko, Anastasia Tarkhanova und Anastasiia Kosodii präsentieren „Die Stadt zum Mitnehmen“ (Literaturevent)


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Datum/Zeit
Date(s) - 09/12/2019
19:00 - 21:00

Veranstaltungsort
Literarisches Colloquium Berlin

Kategorien


Die Stadt zum Mitnehmen

Internationales Theaterprojekt mit Schüler·innen aus dem Donbass
Von und mit Georg Genoux, Den Gumennyi, Andrei Bondarenko, Anastasia Tarkhanova und Anastasiia Kosodii

„Im Donbass aufzuwachsen heißt ein Pfefferspray überall dabei zu haben, ein Messer in Deiner Tasche zu verstecken und jemanden auf facebook nur nach einem persönlichen Treffen zu adden.“
(Viktoria, 18 Jahre alt. Schülerin aus Nikolajewka)

Die Autor·innen und Darsteller·innen des Stücks »Die Stadt zum Mitnehmen« sind Schüler·innen aus den Kriegsgebieten im Osten der Ukraine. Sie lieben und hassen ihre Städte und möchten über ihre Orte, Erlebnisse, Gefühle und das Erwachsenwerden dort erzählen. Die Premieren dieses Projektes finden im Herbst und Winter 2019 in Bachmut, Popasna, Nikolajewka, Kharkov, Lwiw, Kiew, Berlin, Potsdam und Wien statt. Am 9. Dezember 2019 bringen sie nun ihre Städte ins Literarisches Colloquium Berlin und nehmen uns mit auf eine Reise durch den Donbass.

Die Städte dieser Schüler·innen wurden bombardiert, Wohnhäuser zerstört. Die Einwohner·innen flohen aus der Stadt oder versteckten sich in ihren Kellern. Ihre Schulen standen unter Beschuss, waren plötzlich nicht mehr Schulen, sondern Ruinen. Für die Kinder dieser Städte ist es ein Normalzustand zu wissen, wie man den Klang eines Panzers von dem eines LKW unterscheidet und die Angst vor den Soldaten und den “Nazis aus dem Westen” bleibt bestehen. Bevor die ukrainische Armee kam, hat man ihnen hier erzählt, die Faschisten aus Kiew würden Säuglinge an die Bäume nageln. Das ist nicht passiert, aber das Misstrauen bleibt. Die Schüler wachsen mit den Geräuschen von Raketen, Explosionen und Schusswechseln so selbstverständlich auf, wie in Berlin Schüler mit dem Geräusch des Straßenverkehrs. In ihren Städten hören sie Walkmen und drehen die Musik in Taxis und Cafes lauter, damit man die ständigen Schüsse nicht hören muss.

“Als ich nach dem Urlaub mit dem Bus nach Popasna fuhr und die ersten Schüsse hörte, überkam mich ein Glücksgefühl. Endlich wieder zu Hause”.

Ein Projekt von PostPlay Theatre, Agency for Safe Space und Media Frontline e. V., im Rahmen des Programms »Östliche Partnerschaften« des Auswärtigen Amts.

Eintritt frei

Quelle: Literarisches Colloquium Berlin

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